Kommerzielle Fotografie als Kunstform des 21. Jahrhunderts
Kommerzielle Fotografie ist so gefragt wie noch nie. Doch wann ist Fotografie überhaupt eine Darstellung, die man als Kunst bezeichnen kann, und wann ist sie Dokumentation? Sind Foodblogger und Influencer oder Influencerinnen zwangsläufig auch Künstler, weil sie den richtigen Filter, das richtige Licht und das richtige Essen kochen?
Distanziert und argwöhnisch
Mit einer gewissen Distanz und Argwohn haben viele damals den Einzug der Fotografie zu den Gattungen der bildenden Kunst gesehen. Wie konnte man auch behaupten, dass es sich hierbei um eine Art der Kunst handelt, wenn viele darin das bloße Herunterdrücken des Auslösers sahen? Warum sollte dies als Kunst verstanden werden? Auch der Fotograf Henri Cartier-Bresson verstand die Fotografie nicht als Kunstform, sondern sah sie mehr als Handwerk an. Dieser Einwand gibt Aufschluss darüber, dass es eben nicht so einfach ist mit der Fotografie. Denn die Vorarbeit eines Fotografen, das Zusammenspiel von Licht und Schatten ist von einem guten Fotografen meist inszeniert und bedarf Planung und Vorarbeit. Ein hervorragendes Beispiel für dieses Zusammenspiel ist Peter Lik’s „Phantom“. Dieses Foto ist 6,5 Millionen US-Dollar wert. Bereits im Jahr 1865 fasste Nadar genau das zusammen, was viele dazu verleitet, diese Art der Kunst mit Argwohn zu betrachten. Zusammenfassend gab er von sich, dass die Kunst der Fotografie eine Wissenschaft ist, die anregend ist und zugleich von jedem betrieben werden kann. Nadar geht hier schlichtweg auf die niedrigen Einstiegsbarrieren ein und gibt allen Grund, die Spreu vom Weizen trennen zu müssen.
Kommerzielle Fotografie und die Kunst
Auch die kommerzielle Fotografie ist ein Handwerk, das Vorbereitung erfordert. Denn ein Fotoshooting für ein Modemagazin ist in gewissem Sinn eine Darstellung des Zeitgeists. Hier wird Mode mit den neusten Errungenschaften der technischen Möglichkeiten verschmolzen. Aus diesem Grund liegen ein ästhetischer Blick und das Verständnis im Auge des Betrachters, auch im Hinblick auf soziale Medien wie Instagram oder Pinterest.