The War of Art

Steven Pressfield schrieb unter diesem Titel einen bemerkenswerten Bestseller, der sich um den Kampf des Künstlers bei der Erschaffung seiner Arbeiten dreht. Künstler gehören wahrlich nicht zu der Gruppe Menschen, die in den Rankings der glücklichsten Menschen weit oben auftauchen. Dies verwundert auf den ersten Blick. So gilt es doch vielen als das höchste Gut, mit seiner Leidenschaft, seinem Hobby und seiner Gabe sein Geld verdienen zu können. Die Realität sieht dagegen oft anders aus. Künstlerische Arbeit ist häufig mit Kampf, Überwindung und Schmerz verbunden. Als einer von wenigen Autoren hat es Pressfield geschafft, mit seinem Buch auf genau dieses Thema näher einzugehen.

Pressfield bietet dem künstlerisch arbeitenden Menschen echte Hilfe an

Es ist ein Thema, dass gerne verschwiegen, ignoriert oder negiert wird, aber es trifft eben doch jeden Menschen, der künstlerisch arbeitet.

„Aller Anfang ist schwer“ ist ein altes Sprichwort, das die Thematik näher umschreibt. Es geht um den ersten Schritt oder das Weitermachen nach einer langen Pause, diese unheimliche Überwindung, die zum Teil mit körperlichen Schmerzen einhergeht. Dieser Schmerz verpufft allerdings wie von selbst, sobald die Arbeit ergriffen wurde und man im Flow seiner künstlerischen Ader freien Lauf lässt, die Zeit steht still und vergeht gleichzeitig wie im Fluge. Es scheint fast so, als könne einen nichts mehr aufhalten und man kann alles Anstehende auf einmal erledigen. Doch die nächste Pause kommt, die nächste Unterbrechung naht und damit kommt das nächste kleine Loch. Genau hier drin liegt eine große Chance und laut Pressfield gilt es, sie zu ergreifen und zu nutzen, damit es auf einer anderen Ebene weiter gehen kann. Wie dies zu tun ist, beschreibt er sehr genau.

„Ich bin aber gar kein Künstler!“

Dieser Gedanke mag dem einen oder anderen Leser dieses Artikels gerade durch den Kopf gehen und vielleicht amüsiert er sich nun entspannt über die Probleme anderer Leute. Doch weit gefehlt!

Es betrifft jeden, es gibt kaum eine Tätigkeit oder Arbeit, die ohne einen gewissen Grad an kreativen und künstlerischen Einflüssen auskommt. Egal wie stumpf eine Tätigkeit auch aussehen mag, auf gewisse Eingebungen und Ideen ist fast jeder angewiesen. Ob jemand nun Pakete für die Post ausliefert oder ob er ein Illustrator ist, der mit seinem refurbished Macbook pro Designarbeiten für seine Kunden entwerfen muss: Diese schwierigen Phasen durchläuft jeder.

Wie kommt man raus aus dem Loch?

Laut Pressfield ist der erste Schritt, diese Phasen überhaupt erst einmal als solche zu erkennen und zu verstehen, dass sie normal sind und man daraus etwas machen kann. Er zeigt sehr anschaulich, wie diese Wege aussehen können, und gibt sehr gute Handlungsanweisungen.

Viel mehr wollen wir aber an dieser Stelle nicht verraten, sondern es dem Leser dieses Artikels selbst überlassen, ob er mehr erfahren möchte oder nicht. Wen es neugierig gemacht hat, dem sei das Buch wärmstens empfohlen, hier sei aber erwähnt, dass es bisher lediglich in englischer Sprache erschienen ist. Dies ist aber kein Grund es nicht zu lesen, eher einer mehr.

minimalia